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04/03/20
"Vorsitzender der BSGTTS bietet Hilfe beim Recycling an"

Die Bank of England (BOE) hat eine neue 20-Pfund-Note aus Polymer-Kunststoff herausgegeben, die am Donnerstag, den 20. Februar in Umlauf kam. Es handelt sich um den aktuell sichersten Geldschein der BOE, der durch zwei durchsichtige Fenster und zwei farbige Linien fälschungssicher wird.

twenty pound note front twenty note back

Aktuell sind zwei Milliarden 20-Pfund-Scheine im Umlauf. Alle aneinandergereiht würden sie die Erde fast sieben Mal umspannen! Die zurzeit im Umlauf befindlichen 20-Pfund-Noten wiegen 1,780 Tonnen. Genauso viel wie 141 Busse. Laut Statistiken der BOE bezogen sich 2018 ganze 88% aller erkannten Geldfälschungen auf diese Zwanziger.

counterfeits graph

Der neue „Turner“-20-Pfund-Schein hat die folgenden Sicherheitsmerkmale:

foils

  • Ein großes, durchsichtiges Fenster mit einer blau-goldenen Folie auf der Vorderseite zeigt den Leuchtturm von Margate und die Kunstgalerie „Turner Contemporary“. Auf der Rückseite ist die Folie silberfarben. Die Form des großen Fensters orientiert sich an der Form der Brunnen auf dem Londoner Trafalgar Square.
  • Ein Selbstporträt von Turner von 1799, das aktuell in der Tate Britain-Galerie ausgestellt ist.
  • Eines von Turners berühmtesten Bildern, „The Fighting Temeraire“.
  • Ein metallisches Hologramm. Wenn man den Geldschein bewegt, wechselt es zwischen dem Wort „zwanzig“ und „Pfund“.
  • Ein Stück lila Folie mit dem Buchstaben „T“, für das die Treppe an der Tate Britain Pate stand.
  • Das Zitat „Light is therefore colour“ aus einem Vortrag von Turner im Jahr 1818, bei dem es um die Verwendung von Licht, Schatten, Farbe und Farbton in seinen Bildern ging.
  • Turners Unterschrift aus seinem Testament, in dem er der Nation viele seiner Bilder überließ.

Die Bank of England geht davon aus, dass die neuen Scheine bis Ende Februar bereits von der Hälfte aller britischen Geldautomaten ausgegeben werden. Die Note dient als Ersatz für die frühere mit einem Bild des Wirtschaftstheoretikers Adam Smith, die seit 2007 im Umlauf ist. Auf dem neuen Schein ist nun der Maler JMW Turner zu sehen.

Wer war JMW Turner?
Joseph Mallord William Turner RA, allgemein als William Turner bekannt, war ein englischer Maler, Aquarellist und Zeichner. Er gilt als der bedeutendste bildende Künstler Englands in der Epoche der Romantik. Turner ist für seine ausdrucksvollen Farben, fantasievollen Landschaften und dramatischen Seegemälde bekannt. Auf der Rückseite des neuen 20-Pfund-Scheins ist sein vielleicht bekanntestes Ölgemälde zu sehen.  Im Bild „The Fighting Temeraire“, das in der Londoner National Gallery hängt, wird ein Segelschiff bei Sonnenuntergang von einem kleinen Dampfer an seinen letzten Ankerplatz gezogen, um dort abgewrackt zu werden. Dabei ist das Segelschiff mit dem Namen „The Fighting Temeraire“ goldweiß dargestellt und mutet fast geisterhaft an.

The Temeraire

Die Temeraire hatte 98 Kanonen und trug 1805 in der Schlacht von Trafalgar wesentlich zum Sieg der britischen Flotte bei. So wurde sie in der britischen Seefahrtgeschichte legendär. Turner wollte mit diesem Bild ein Zeichen dafür setzen, dass das glorreiche Zeitalter der Segelschifffahrt vorbei war und jetzt die Ära von Dampf und Stahl anbrach. Die von JMW Turner dargestellte Szene fand am 6. September 1838 statt, als die Temeraire auf der Themse zur Beatson's-Wert in Rotherhithe geschleppt wurde. In Wirklichkeit spielte sich dies aber etwas anders ab. Laut Überlieferungen wurde die Temeraire eigentlich von zwei Schleppbooten gezogen und es gab an diesem Tag keinen schönen Sonnenuntergang am Himmel. Turners Gemälde ist somit eine romantische Darstellung der letzten Fahrt der Temeraire. 2005 wurde das Bild in einer Umfrage der BBC zum „Lieblingsgemälde der Briten“ gewählt. Es überrascht nicht, dass die Umfrage zum 200sten Jubiläum der Schlacht von Trafalgar durchgeführt wurde. Der neue Zwanziger ist bereits der dritte von der Bank of England ausgegebene Polymer-Geldschein.
2016 gab es bereits die neue 5-Pfund-Note mit einem Abbild von Winston Churchill und 2017 die 10-Pfund-Note mit der englischen Schriftstellerin Jane Austen.

Der neue Geldschein ist auch der erste, der die Unterschrift des „Chief Cashier“ (Hauptkassierer) Sarah John aufweist, die seit 2018 im Amt ist. Sarah John sagt dazu: „Die Umstellung der 20-Pfund-Note auf Polymer ist ein wichtiger Schritt in unserem Kampf gegen Falschgeld. Ich bin allen in unserer Branche, die sich hierfür eingesetzt haben, sehr dankbar und hoffe, dass die britische Öffentlichkeit den neuen Turner-Geldschein gut annimmt.“

Dazu Mark Carney, Gouverneur der Bank of England: „Die Abbildungen auf unseren Geldscheinen sind Ausdruck des umfangreichen und verschiedenartigen Kulturerbes Großbritanniens. Turner war einer unserer großen Künstler. Ich freue mich sehr, dass die Arbeiten des wohl einflussreichsten britischen Malers überhaupt jetzt als zwei Milliarden kleine „Kunstwerke“ erscheinen, nämlich auf den neuen 20-Pfund-Noten, die heute in Umlauf kommen.“

Weitere Fakten zum neuen 20-Pfund-Schein
Das Royal National Institute of Blind People (RNIB) hat in Zusammenarbeit mit der BOE dafür gesorgt, dass Geldscheine für Sehbehinderte einfacher zu handhaben sind. Der neue Schein ist größer als die 10- und 5-Pfund-Scheine und hat jeweils an der kurzen Kante Prägungen in Form von drei Gruppen separater Punkte, im Gegensatz zur 10-Pfund-Note, bei der es nur zwei Punktgruppen sind (siehe roter Pfeil).

for the blind

Dazu ein Sprecher für das RNIB: „Mit Geld umzugehen ist für Blinde oder Sehbehinderte oft ein Problem, da die unterschiedlichen Noten und Münzen nur schwer zu unterscheiden sind. Wir hoffen, dass diese neuen Geldscheine dafür sorgen, dass Sehbehinderte sich damit jetzt leichter tun.“

Kunststoffgeld ist sehr viel langlebiger, aber es stellt sich die Frage, wie lange es überhaupt noch gebraucht wird. Der Anstieg von kontaktlosen Karten und des Internet-Shopping bedeuten, dass innerhalb des nächsten Jahrzehnts weniger als jede zehnte Transaktion in bar erfolgen wird. Aktivisten setzen sich allerdings dafür ein, dass der „Chancellor“ (britischer Finanzminister) dafür sorgt, Banknoten und Münzen für die Millionen von Bürgern zu erhalten, die sie nach wie vor verwenden. Die Banken sollten gezwungen werden, ihren Kunden einen angemessenen Zugang zu Bargeld zu ermöglichen, sagen sie.

Die BOE kündigt jeweils sechs Monate im Voraus an, dass ein Schein oder eine Münze aus dem Verkehr genommen wird. Sechs Monate ist keine lange Zeit. Ich schlage daher vor, dass ALLE in Schwäbisch Gmünd ihre alten Zwanziger ausgraben und mir so schnell wie möglich zum Recycling zukommen lassen! Im nächsten Jahr erscheint der neue 50-Pfund-Polymer-Geldschein mit einem Bild des englischen Mathematikers Alan Turing, der im zweiten Weltkrieg wichtige Codes entschlüsselt hat ... Ich kann es kaum abwarten!

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