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Posted 12/09/14
Ey up Gmund, once again, tha's done us real proud !
Abstecher ins Elsaß und Programm in Schwäbisch Gmünd waren ein großer Erfolg!
Die malerische Stadt Strasbourg war ein guter Start für unsere Reise, und das warme Sommerwetter ließ sich gut an für eine inspirierende und unvergessliche Woche.
Die Stadtbesichtigung begann mit einem Besuch der protestantischen Kirche St. Pierre de Jeune, wo wir ein „verstecktes“ Kloster fanden, eine wahre Oase der Ruhe inmitten des Stadtrummels.
Weiter ging es zum Place Kléber, dem größten Platz im Stadtzentrum von Strasbourg, benannt nach General Jean-Baptiste Kléber, der1753 in Strasbourg geboren wurde. In der Mitte des Platzes steht eine Statue von Kléber, mit einem Grabgewölbe darunter, das seine sterblichen Überreste enthält. Auf der Nordseite des Platzes findet sich das imposante Aubette-Gebäude, das erst zu militärischen Zwecken und später als Musikschule diente (an der Fassade sind noch die Porträts berühmter Komponisten zu sehen). Es wurde 1765-1772 von Blondel erbaut.
Als nächstes stand die Kathedrale von Strasbourg oder das Liebfrauenmünster auf dem Programm (auf Französisch: Cathédrale Notre-Dame-de-Strasbourg,) ein römisch-katholisches Gotteshaus. Große Teile des Gebäudes sind zwar von der Architektur her romanisch, aber die Kathedrale wird allgemein als eines der besten Beispiele für den spätgotischen Baustil angesehen. Dann weiter zum ehemaligen Gerberviertel „Petite France“ mit seinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern und barocken Sandsteingebäuden. Hier, wo sich der Fluss in eine Reihe von Kanälen teilt, kann man die berühmteste Postkartenansicht von Strasbourg bewundern. Unser Führer informierte uns, dass der sich Name „Petite France“ von der Zeit ableitet, als Strasbourg noch deutsch war und nichts mit der Architektur zu tun hat, sondern vielmehr davon rührt, dass dieses Viertel im Mittelalter für die Prostitution bekannt war, die damals auch als „French Business“ galt. Daher auch die ehemalige Bezeichnung für die Syphilis, die man sich hier des Öfteren zuzog, als „Franzosenkrankheit“. Heute findet sich hier eine erlesene Auswahl von Geschäften und Gaststätten, malerisch am Wasser gelegen … zu schön, um wahr zu sein!
Die Brücke „Pont Couverts“, die sich mit ihren drei Türmen über den Kanal erstreckt, war die perfekte Szenerie für eine allnächtlich mehrmals vorgeführte Lightshow, die auf die Mauern der „Barrage Vauban“ projiziert wurde. Zur gleichen Zeit wurde jeweils eine ebenso beeindruckende Show im Stadtzentrum an der Frontfassade der Kathedrale gezeigt.
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und Verhandlungen war unser Besuch des Europäischen Parlaments äußerst informativ und für viele ein völlig neuer Einblick in diese Institution. Unsere enthusiastische spanische Führerin erläuterte uns alle Funktionen und Vorgänge im Europaparlament, einschließlich der Notwendigkeit für Politiker wie „mad“ Le Farage und anderer Gruppen im Sitzungssaal sowie alles über Dollar-„Bannannas“, EU-Bananen und gerade oder krumme Schlangengurken.
Am Ende hatten viele unserer euroskeptischen Mitglieder aufgrund dieser anderen Perspektive ihre Meinung zum Europäischen Parlament grundlegend geändert.
Auf einer Höhe von 757 Metern dominiert die Haut-Kœnigsbourg die elsässische Tiefebene. Unsere Fahrt durch die Region Elsaß begann mit einer Besichtigung dieser imposanten Burg aus rötlichem Sandstein.
Erbaut wurde sie im 12. Jahrhundert und war über Jahrhunderte hinweg Zentrum für Konflike und Streitigkeiten zwischen Adligen, Königen und Kaisern. Trotz der im 15. und 16. Jahrhundert errichteten starken Befestigungsbauten konnte die schwedische Artillerie im 30jährigen Krieg die Verteidigungsanlagen der Hochkönigsburg überwinden. Die Burg wurde besetzt, geplündert und 1633 abgebrannt und stand anschließend zwei Jahrhunderte lang leer.
Kaiser Wilhelm II beauftragte den Architekten Bodo Ebhardt (ein Experte in Feudalarchitektur) mit der Restaurierung der Burg. Die Bauarbeiten nahmen acht Jahre in Anspruch, von 1900 bis 1908, und der Kaiser stattete dem Projekt jedes Jahr einen Besuch ab. Als Kaisersitz hätte Wilhelm die Burg nie in Betracht gezogen, er wollte sich durch den Wiederaufbau ganz einfach ein Denkmal setzen. Der Plan war, die Ruine als Ritterburg zu restaurieren und ein Museum über das Mittelalter dort unterzubringen. Von Anfang an war das Projekt dazu prädestiniert, eine Touristenattraktion im Elsaß zu werden.
Riquewihr ist zweifellos eine der schönsten Ortschaften in ganz Frankreich. Die besondere Kombination aus Geschichte, Kultur, Architektur und besonders den kulinarischen Spezialitäten und dem Wein macht diesen Ort zu einer besonderen Attraktion.
Die Gegend ist bekannt für den Riesling und andere gute Weine, und das Dorf sieht heute noch genauso aus wie im 16. Jahrhundert.
Riquewihr ist ein wundervoller und romantischer mittelalterlicher Ort inmitten der Vogesen und in der Nähe der bekanntesten Weingüter im Elsaß. Vor unserer Abfahrt konnten wir sogar noch etwas mit einem der dort ansässigen Störche parlieren.
Zu einem Besuch im Elsaß gehört auch immer eine Weinprobe, besonders, wenn man sich direkt auf der Elsässer Weinstraße befindet.
Im Weingut Edmond Rentz hatten wir die Gelegenheit, mehrere unterschiedliche Weine aus der Region zu kosten.
Auf der Fahrt zurück ins Hotel war es ziemlich ruhig im Bus!
Weiter ging es dann nach Schwäbisch Gmünd, um unsere Freunde wiederzusehen und am Willkommensabend teilzunehmen, der diesmal im neuen Hauptquartier des Roten Kreuzes stattfand, eine Organisation, zu der Prof. Dr. Reinhard Kunert bereits seit 25 Jahren enge Verbindungen hat.
Unser erster Eindruck von der Gartenschau kam am nächsten Morgen mit einem Spaziergang durch das „Erdenreich“. Viele unserer Mitglieder waren offensichtlich zu Beginn ziemlich desorientiert, da im Stadtzentrum, um den Bahnhof und um den Fünfknopfturm herum seit dem letzten Besuch im Jahr 2011 so viele Veränderungen stattgefunden hatten. Es gab jede Menge zu sehen, z. B. den Barnsleyer Garden, den Garten von Antibes mit seinen farbenfrohen Rosenbeeten und den Uhrengarten von Szekesfehervar. Ein Kinderspielplatz mit Netzen und einer Rutsche und ein Fitnessbereich für ältere Menschen wurden beide mit großem Interesse ausprobiert, obwohl die Erfolgsquoten bei den einzelnen Geräten recht unterschiedlich ausfielen. Weiter ging es zum Strandbereich, komplett mit Strandkörben, in den Stadtpark, wo sich ebenfalls so viel geändert hat, und zum Josefsbach.
Oberbürgermeister Richard Arnold empfing die Mitglieder aus Barnsley im „Forum Gold & Silber“, das von unserer Gruppe sofort respektlos in „Käsewürfel“ umbenannt wurde.
Richard Arnold erinnerte uns daran, dass sich die beiden Vereine vor 30 Jahren in Barnsley getroffen hatten, beim ersten Besuch des Vereins Städtepartnerschaft. Auch im Hinblick auf das 100-jährige Gedenken des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges ist es besonders wichtig, dass wir unsere Tradition der Freundschaft an die jüngeren Generationen weitergeben.Anschließend blieb noch genügend Zeit zum Besuch der Blumenhalle, um die vielen inspirierenden und farbenprächtigen Blumenarrangements von Floristen und Gartencentern vor Ort gebührend zu bewundern, bevor es abends zu verschiedenen Partys ging.
Die nächste Station unseres Besuchs der Landesgartenschau war der „Himmelsgarten“. Hier fanden sich Unmengen farbenprächtiger Blumenbeete, die in einem wahren Wettstreit um die sensationellste und überwältigendste Farbkoordination zu liegen schienen.
Auch sonst gab es jede Menge zu bestaunen. Beispielsweise die individuell gestalteten Design-Gärten, einen Wasserspielplatz von einem Hektar Größe, einen Ballpool, das innovative Holzgebäude des Forstwirtschaftsamts (von uns mit dem Spitznamen „die Erdnuss“ versehen), Kinderspielplätze, die Bienenkolonie und den Hochzeitspavillon einschließlich Ringskulptur. Angesichts dieser Fülle von Eindrücken brauchten wir erst mal einen Schnaps und begaben uns dazu in die Destillerie.
Nach dem Genuss von einem Pflaumenschnaps waren wir für die Besteigung des 40 Meter hohen „Himmelsstürmers“ gut gerüstet. Von oben bot sich ein großartiger Ausblick auf den Himmelgarten mit dem überwältigenden Panorama der Drei Kaiserberge im Hintergrund.
Himmelsgarten:
Der „Ostalbtisch“ löste einiges an Heiterkeit aus. Rund um diesen ellenlangen Tisch stehen 42 von den einzelnen Gemeinden in Schwäbisch Gmünd speziell entworfene Stühle, von denen jeder die jeweilige Gemeinde repräsentiert. Außerdem findet an jedem Wochenende während der Landesgartenschau ein Treffen am Ostalbtisch statt, bei dem die Gemeinden den Besuchern kulinarische Spezialitäten aus der Region servieren.
Weiter ging es auf einem schattigen Waldweg durch das Taubental, der Verbindung zwischen Himmel und Erde, auf dem es zusätzliche Überraschungen gab.
Neben dem tollen Waldseilgarten konnte man Waldhexen und Trolle entdecken sowie mehrere Lebensstationen, Plätze für Meditation und Besinnung entlang des Wegs.
Die Kugelbahn war eine große Attraktion für Jung und Alt. Die für ein paar Cents erworbene Holzkugel wurde oben im Wald auf die Bahn gesetzt und dann mit großem Hallo in Abschnitten von jeweils etwa 300 Metern bis nach unten verfolgt.
Wieder unten auf der Erde, war es erneut „Partytime“.
Viel zu schnell stand der Abschiedsabend vor der Tür, und es hieß „Auf Wiedersehen“.
Die Planung für den nächsten Besuch in Barnsley im Juli 2015 ist bereits im Gange. Die Gmünder wollen die Fahrt mit einem Aufenthalt in Cornwall verbinden, Heimat der berühmten Autorin Rosamunde Pilcher.
Nach dem Bau von sieben und der Verlegung von zwei Brücken, einem neuen Tunnel, dem Pflanzen von 1.000 Bäumen, 30.000 Büschen, 4.000 m² an Frühjahrs- und Sommerpflanzen, dem Aussäen einer Blumenwiese einer Größe von 6000 m² über 14 Acres, mehr als 2500 kulturellen Veranstaltungen, der Anwerbung von über 13.000 freiwilligen Helfern muss nun die Frage gestellt werden: War es das alles wert? Aber zweifellos!
Wir bedanken uns bei allen unseren Freunden und besonders den Gastgebern. Ein großes Dankeschön auch an Reinhard Kunert und Siggi Starzinsky für die Programmplanung. Da kann man wirklich nur sagen:
Ey up Gmund, once again, tha's done us real proud !